„Beitrag zur Enttabuisierung leisten“
In seiner 195. Sitzung hat der Bundestag über das Thema Frauengesundheit debattiert. Beraten wurde ein Antrag der CDU/CSU-Fraktion zu einer „Nationalen Menopausen-Strategie“. Für die FDP-Fraktion ergriff die Gesundheitspolitikerin Nicole Westig das Wort und fällt ein ernüchterndes Urteil über die Forderungen der Union.
Individuelle Bedürfnisse besser verstehen
„Die moderne Medizin zeigt uns immer deutlicher, dass Männer und Frauen nicht nur hormonell, sondern auch in vielen anderen biologischen und gesundheitlichen Aspekten unterschiedlich sind“, hält Westig zu Beginn ihrer Rede fest. Geschlechterspezifische Medizin sei daher wichtiger denn je, damit individuelle Bedürfnisse besser verstanden und gezielt behandelt würden. „Dazu gehört nicht nur die Menopause, sondern auch Themen wie Endometriose und Lipödem oder Kinderwunsch. Ja, und auch der flächendeckende Zugang zu einem sicheren Schwangerschaftsabbruch.“, macht die FDP-Gesundheitspolitikerin deutlich und betont auch die wirtschaftlichen Auswirkungen einer Benachteiligung. Durch sie würde der Weltwirtschaft ein jährlicher Verlust von fast einer Billion Euro entstehen. „Das kann sich kein Land leisten, das im weltweiten Wettbewerb bestehen will.“
Regierung hat Handlungsbedarf erkannt
Diese Regierung habe das erkannt und einen ersten wichtigen Schritt getan: Mit bis zu 15 Millionen Euro unterstützt die Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger künftig die Endometriose-Forschung.
„Ich bin sehr froh, dass wir heute über die Menopause sprechen und damit zur Enttabuisierung beitragen“, sagt Nicole Westig. Vorschläge der Union, wie die Aufnahme des Themas Wechseljahre in das betriebliche Gesundheitsmanagement, erteilt Westig eine klare Absage: „Das ist nicht Sache des Gesetzgebers.“
Raus der Tabuzone
Bei dieser Debatte gehe es um ein gesamtgesellschaftliches Bewusstsein für die Wechseljahre. Für die Bundestagsabgeordnete Nicole Westig kommt hier auch Influencerinnen aus der Zivilgesellschaft eine hervorgehobene Rolle zu. Stellvertretend für alle, die sich hier engagieren, danke ich
„Deshalb möchte ich an dieser Stelle danken sagen“ und nennt stellvertretend für alle, die sich des Themas annehmen, danke ich Sheila de Liz, die die Kampagne „#wirsindneunmillionen“ ins Leben gerufen hat.
Sehen Sie hier die Rede von Nicole Westig in voller Länge: